Einleitung und Spielmaterial


Remmi, auch Rummy oder Rome genannt, ist ein weit verbreitetes Spiel in allen Regionen Rumäniens und es gibt verschiedene Spielvarianten.
Remmi kann mit zwei, drei oder vier Spieler gespielt werden.
Remmi-Spiele konnte man im Handel erwerben, der Kasten und die Spielsteine waren aus Kunststoff oder Holz gefertigt.
Ein Spiel besteht aus 106 Steinen, diese setzen sich wie folgt zusammen:
– es gibt vier Farben: rot, blau, gelb und schwarz
– in jeder Farbe gibt es je zwei Steine in den Zahlen 1 bis 13
– zwei Steine haben keine Zahl sondern ein lächelndes Gesicht, man nennt sie Scholly.
Zum Spiel gehören auch vier Tafel (Ständer), auf diese werden die Steine während des Spiels aufgestellt. Achtung bei der Aufstellung der Tafeln, jeder Spieler soll nur seine Tafel einsehen können.

Spielbeschreibung

Zuerst werden alle Steine mit den Zahlen auf dem Tisch gemischt und dann in Stapeln a sieben Steine gestapelt. Ein Spieler (Geber) beginnt das Spiel, dreht den übrig gebliebenen Stein (Extrastein) um und zählt Stapel entsprechend der Zahl dieses Steines. In unserem Beispiel war es eine vier, die Farbe ist jetzt nicht wichtig. Der oberste Stein des so ermittelten Stapels wird auf den nächsten Stapel gelegt, dieser hat somit acht Steine. Im Bild „Stapeln“ ist der Extrastein eine vier, im fünften Stapel sind jetzt folglich acht Steine.
Der Geber verteilt jetzt die Steine, der erste Spieler links vom Geber bekommt den Stapel mit den acht Steinen und die weiteren Spieler immer Stapel je sieben Steine. Jeder Spieler bekommt insgesamt zwei Stapel, stellen diese auf ihre Tafeln auf und sind bemüht „Formationen“ zu bilden. Von den in der Mitte gebliebenen Stapel bedienen sich nacheinander die Spieler, begonnen wird mit dem ersten Stapel nach dem Verteilen bis zuletzt zum Stapel mit dem aufgedeckten Extrastein.
Was ist eine Formation? Eine Formation besteht aus mindestens drei Steinen und es gibt zwei Arten von Formationen:
– eine aufsteigende Zahlenfolge von mindestens drei Steinen in der gleichen Farbe, diese Art von Formation nennt man „Laufend“. Hier gilt die Besonderheit dass man auch die Zahlenfolge 12-13-1 in einer Farbe bilden kann, in diesem Fall steht die Eins für die Zahl 14, und zählt auch vierzehn Punkte.
– ein Satz bestehend aus mindestens drei gleichen Zahlen aber unterschiedliche Farben. Diese Formation nennt man „Kunst“.
Die zwei Schollys im Spiel haben eine besondere Bedeutung: sie können im Spiel jeden Stein ersetzen, unabhängig von der Farbe oder Zahl. Eine Formation kann aber nicht mehr Schollys als Zahlen haben, z.B. eine 1 mit zwei Schollys ist nicht erlaubt.
Ziel des Spiels ist Steine zu sammeln und Formationen zu bilden, diese Formationen werden nach Erreichen der Punktzahl 50 offen hinter der Tafel des Spielers auf den Tisch gelegt. Man kann das Spiel offenen legen wenn man 50 Punkte erreicht hat und man muss mindesten eine Kunst- und eine Laufend-Formation haben. Es zählen in den Formationen die Zahlen auf den Steinen, ein Scholly zählt so viele Punkte wie die ersetzte Zahl auf dem Stein. In einer Kunst-Formation mit Einser zählt jede Eins zehn Punkte. Hat ein Spieler alle 14 Steine in Formationen untergebracht so hat er gewonnen. Jeder Spieler kann während des Spiels immer wieder Steine an seine offen gelegte Formationen anlegen aber auch an die offen gelegte Formationen der anderen Mitspieler. Kunst-Formationen können nicht mehr Steine als Farben haben, also maximal vier Steine.
Bevor das eigentliche Spiel beginnt, kann ein Spieler mit zwei gleichen Zahlen und derselben Farbe mit einem anderen Spieler der auch zwei gleiche Zahlen und Farbe hat je ein Stein tauschen. Der Tausch solcher Steine erfolgt verdeckt zu den anderen Spieler.
Ist der Tausch der doppelten Steine abgeschlossen, beginnt das eigentliche Spiel. Der erste Spieler mit 15 Steinen auf der Tafel beginnt das Spiel und gibt einen nicht brauchbaren Stein ab, legt diesen offen zwischen sich und dem folgenden Spieler . Diesen abgelegten Stein darf der Folgespieler nur dann aufnehmen wenn er sein Spiel offen gelegt hat oder wenn der Wert des Steines zum Erreichen der 50 Punkte dient, der Spieler muss dann seine Formationen offen auf den Tisch legen.
Nachdem der erste Spieler jetzt das Spiel begonnen hat, prüft der Folgespieler ob er diesen Stein aufnehmen kann oder ob er sich vom Stapel aus der Mitte bedienen muss. Auch dieser Spieler wird seinem Folgespieler einen Stein abgeben. Die abgelegten Steine werden zwischen den Spieler hochgestapelt, so kann ein Folgespieler immer nur den letzten Stein aufnehmen. Hat ein Spieler sein Spiel offen gelegt, d.h. er hat 50 Punkte und mindestens je eine Formation Kunst und Laufend, kann er jederzeit den Stein seines Vorgängers aufnehmen, darf sich dann aber dann nicht mehr vom Stapel bedienen.
Hinweis: ein Spieler der sein Spiel noch nicht offen gelegt hat darf nach Abgabe seines Steines immer nur 14 Steine auf der Tafel haben. Formationen offen legen darf man nur bis man dem Folgespieler einen Stein abgegeben hat.

Auf den Bilder im Anhang sind einige Spielsituationen dargestellt.
Spieler 1 hat mit seinen 14 Steinen folgende Situation:
– eine Formation 1-1-Scholly = 30 Punkte (Kunst)
– eine Formation 2-3-4 blau = 9 Punkte (Laufend)
– eine Formation 5-6-7 schwarz = 18 Punkte (Laufend)
Der Spieler hat in den drei Formationen Laufend, Kunst und hat 57 Punkte erreicht und kann diese auf den Tisch offen legen. Für die noch 5 bleibenden Steine muss der Spieler weiter vom Vorgänger oder vom Stapel Steine aufnehmen um Formationen zu bilden.
Spieler 4 hat folgenden Stand erreicht:
– eine Formation 12-13-1 blau = 39 Punkte (Laufend), in diesem Fall zählt die eins 14 Punkte
– eine Formation 7-7-7 = 21 Punkte (Kunst)
Der Spieler kann seine Formationen offen legen weil er 60 Punkte mit Laufend und Kunst hat. Zusätzlich kann er seine Steine 3-4 und 8 schwarz beim Spieler 4 anlegen. Mit seinen verbleibenden 6 Steinen muss er weiter spielen.
Spieler 3 kann als dritter Spieler Formationen offen legen, weil:
– eine Formation 5-5-5 =15 Punkte (Kunst)
– eine Formation 11-Scholly-13-1 schwarz =50 Punkte (Laufend), der Scholly zählt 12 Punkte und die Eins 14 Punkte. Der Spieler kann abwägen ob er seine Elf blau beim Spieler 4 anlegt oder auf die Gelegenheit wartet selbst eine Kunst-Formation in 11-11-11 zu machen. Er könnte dafür die schwarze Elf von der Laufend-Formation benutzen oder auf eine rote Elf warten
Ein aktueller Spielstand ist im Bild „Spielübersicht“ dargestellt. Der Spieler 2 hat alle seine 14 Steine noch auf der Tafel.
Wurde ein Scholly in einer Formation offen gelegt, hat jeder Spieler Zugriff auf diesen in dem er den entsprechenden Stein in die Formation einbringt. Ist der Scholly in einer Kunst-Formation, müssen nach dem Entfernen des Scholly alle vier Steine in den vier Farben in der Formation bleiben. In unseren Beispielen kann man den Scholly des Spielers 1 holen in dem man eine Eins in blau und eine Eins in gelb anlegt. Den Scholly des Spielers 3 kann mit einer schwarzen Zwölf genommen werden, vorausgesetzt der Spieler ist an der Reihe und hat noch keinen Stein abgegeben. Ein Spiel gilt als beendet wenn ein Spieler nach Abgabe eines Steines keine weiteren Steine auf der Tafel hat. Dieser Spieler gilt als Sieger.
Ein wichtiger Hinweis zum Extrastein: Kann ein Spieler ein Spiel beenden in dem er eine Formation mit diesem Stein bildet, diesen Stein bei sich oder bei einem Mitspieler anlegt und sein letzten Stein ablegt, so hat dieser Spieler das Spiel gewonnen. Die anderen Spieler Zählen den Wert ihrer verbliebenen Steine auf den Tafeln, ein Spieler macht den Schriftführer und notiert die Punkte. Hat ein Spieler das Spiel beendet und Mitspieler ist mit einem Scholly auf der Tafel verblieben, so zählt dieser 50 Punkte. Es können beliebig viele Spiele gespielt werden, Gesamtsieger ist der Spieler mit den wenigsten Punkten.

Eine andere Variante des Remmi-Spiels ist das „Spiel auf der Tafel“. Es unterscheidet sich von dem bis jetzt beschriebenen Spiel in folgendem:
– die 50-Punkte Klausel entfällt – die Steine der Spieler bleiben während des gesamten Spiels auf der Tafel.
– beendet ein Spieler das Spiel in dem er zuletzt einen Scholly abgibt, zählen die auf der Tafel verbliebenen Steine der anderen Spieler doppelt. Sieht ein Spieler keine Gewinnchancen, so soll er rechtzeitig Steine mit hohem Spielwert abgeben.
Auch bei dieser Spielvariante gilt:
– eine Spiel kann nur mit mindestens einer Kunst- und einer Laufend-Formation beendet werden
– der Gewinner muss zuletzt immer einen Stein abgeben. – der Gewinner darf zum Beenden des Spiels den Extrastein nutzen.