Unter der Bezeichnung Banat versteht man das Gebiet im südöstlichen Teil der pannonischen Tiefebene, das im Westen den südlichsten Teil der Theiß, im Norden die Marosch, im Süden die Donau und im Osten die Ausläufer der Südkarpaten zur Grenze hat. Im mittelalterlichen Ungarn bezeichnete man mit den Namen Banat (bánság) eine Grenzmarke im Süden des Landes, die unter die Führung eines Banus stand, der eine ähnliche soziale Stellung hatte, wie ein Markgraf in Frankreich. Die Wörter Banat und Banus sind slawischen Ursprungs und sind aus dem serbisch-kroatischen Wort ban = Herr, Herrscher abgeleitet.


Im Südwesten, Westen und Norden des Banats dehnt sich ein Tiefland aus, das ein integrierender Bestandteil der pannonischen Tiefebene bildet. Hier besteht der Boden aus Lehm mit einer etwas 1 m starken und gelegentlich auch dickeren Humusschicht, die sehr fruchtbar ist. In diesem Teil des Banats wird hauptsächlich Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Mais, Sonnenblumen, Rüben, Hanf und Tabak angebaut und eine bedeutsame Viehzucht betrieben.

Zehn bis dreißig Kilometer östlich von der Linie Arad-Temeswar-Detta-Donau haben wir es im Banat mit einem ausgedehnten Hügel- und Bergland zu tun. Dieses erreicht seine höchste Erhebung (2292 m) zwischen den Flüssen Temesch, Bistra und Tscherna. Im südöstlichen Teil des Banats befinden sich das Poiana-Ruska-Gebirge, das Semenik-Gebirge, das Banater Erzgebirge, das Almascher Bergland u.a. von besonderem Reiz sind die in diesem Landstrich sich befindlichen Täler, Höhlen und Wasserfälle. In den waldreichen Banater und Bergen kommen Steinkohlenlager, Eisenerze und andere Bodenschätze vor, die alle mit dazu beigetragen haben, daß sich in diesem Teil der Provinz im Laufe der Jahre ein starker Bergbau und eine große Hüttenindusrie (Reschitza) entwickelt haben. Von Bedeutung ist auch der Banater Wein- und Obstbau, den es hauptsächlich auf den Hügeln des Ostens und Südostens gibt. Außer den oben erwähnten Grenzflüssen Marosch, Theiß und Donau gibt es im Banat noch folgende Flüsse: Aranka, Bega, Temesch, Bistra, Bersawa, Karasch, Nera, Tscherna.

Das ganze Banat hat etwa die Größe Belgiens. Es weist die Form eines Vierecks auf, das einen Flächeninhalt von 28.293 Quadratkilometer hat. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges bildete das Banat eine geschlossene wirtschaftliche und geographische Gebietseinheit.

Nach der im Jahre 1910 im ganzen Banat durchgeführten Volkszählung wohnten in diesem Gebiet 2.161.403 Einwohner. Der Volkzugehörigkeit nach gab es im Jahre 1910 im ganzen Banat 910.084 Rumänen, 512.690 Angehörige von anderen Volksgruppen. Im Zusammenhang mit dieser Statistik muß bemerkt werden, dass sich im Hare 1910 noch sehr viele Deutsche als Madjaren bekannt haben, vor allem fast sämtlich Intellektuelle deutscher Herkunft, aber auch deutsche Kaufleute, Industrielle und Gewerbetreibende.

Auzug aus dem Buch: Deutschbenkschek – ein Dorf im rumänischen Banat von Dr. Hans Weresch, Freiburg 1979