Die 1807 angesiedelte Gemeinde Deutschbentschek hatte drei Gassen, Mittergasse oder Hauptgasse, Hintergasse und Nußbaumgasse und drei namenlose Quergassen oder Gäßl.

Sie umfasste 129 Hauplätze. Die Nummerierung begann mit Nr. 1 am Südende der Nußbaumgasse. Später, wahrscheinlich zwischen 1828 und 1871 wurde der Ort im Western um die Kleinhäuslergasse erweitert und umnumeriert. Die Nummerierung begann nun in der Hintergasse. Der Platz Nr. 124 aus dem Gründungsplan erhielt die Nummer 1.

Die Häuser einer Gassenseite mußten anfangs alle in gleichliegenden Ecken des Grundstückes errichtet werden, um freie Zwischenräume zu schaffen und damit das Übergreifen von Feuer zu verhindern. Durch Aufteilung der Hausplätze bei Vererbung pder Verkauf und durch den Bau neuer Häuser, wobei das alte Haus oft als Vorbehalterhaus (Altensitz) beibehalten oder zum Wirtschaftsgebäude umfunktioniert wurde, verdichtete sich die Siedlung. Auf vielen Grundstücken standen schließlich zwei Häuser mit der gleichen Hausnummer. Deshalb wurde um 1907 (100-Jahrfeier der Gemeinde) eine weitere Neunummerierung vorgenommen, die heute noch gilt und im Dorfplan des Jahres 1980 von A. Handl und P. Lehmann ersichtlich ist (siehe Bild Nr. 3 links). Auch der neue Dorfplan weist bereits doppelt belegte Hausplätze unter den Nummern 37, 91, 137, 160, 187, 191, 218, 235, 259 auf.

Die Anzahl der Hausplätze ist seit 50 Jahren unverändert 361, davon 358 mit Hausnummern und 3 ohne Hausnummern, und zwar der Maschinenschuppen der Großen und Kleinen Dreschmaschinengesellschaft zwischen Nr. 12 und 340, die Gendarmeriekaserne zwischen Nr. 28 und 29, der Hausplatz der Familie Franz Schmidt, Erbschaft der Katharina Schmidt geborene Lukaub, zwischen Nr. 131 und Nr. 132.


HUTWEIDE

Um zu verhindern, dass das Geflügel in den Äckern Schaden anrichtet, ist die Hutweide mit einem Graben und einem dichten Heckenzaun, vorwiegend Schlehdorn und „Tintenperl“ (Liguster), umgeben. Die Ausfahrten wurden geschützt, indem an den wichtigen Ausfahrtsstraßen der Heckenzaun in Straßenrichtung verlängert wurde, so an den Ausfahrten in Richtung Brukkenau, Janowa, Herneakowa und Rumänischbentschek oder durch ein Hecken- oder Lattentor, das bei der Durchfahrt geöffnet und geschlossen werden mußte. Das Dorf ist umgeben von der „Hutweide“. Sie ist Auslauf für das Geflügel und lieferte das Material für die gestampften und später für die aus „Kotziegeln“ (ungebrannte Ziegel) erbauten Häuser.

Auzug aus dem Buch: Deutschbenkschek – ein Dorf im Banat, Herausgegeben von Adam Handl 1985